Dieter Bauer
Anschrift: Drosselsteig 3, 95030 Hof
Telefon: 09281-65701Telefax:
03222-2475708
E-Mail: diebauho@t-online.de
Homepage:
Mitgliedschaften: AZ - 10323;
Funktionen: Vorsitzender des VKV-Hof
Vogelarten:
Sonnenvogel Leiothrix lutea
Kilimandscharobrillenvogel Zosterops eurycricotus
Senegal - Brillenvogel Zosterops senegalensis
Schamadrossel Copsychus malabaricus
Reichenows - Bergastrild Cryptospiza reichenovii
Goldbrüstchen Sporaeginthus subflavus
Kurzbeschreibung
Begonnen hat die Vogelliebhaberei bereits im Jahr 1960 mit Wald- und Kanarienvögeln. Zwischen 1973 und 1994 wurden sehr erfolgreich Zwergpapageien gehalten. Vor allem die Nachzuchten von Rosenköpfchen waren auf allen Schauen sehr erfolgreich. Seit 1992 sind ausschließlich Loris im Bestand. Sie gehören zu den größten Kobolden. Immer voller Aktivität - kopfunter hängend, hüpfend, sich auf dem Boden balgend - dies sind nur einige ihrer Verhaltensweisen, die immer wieder erstaunen und begeistern.
Nach 22 Jahren Lorihaltung ging jetzt im August 2014 auch diese
Ära zu Ende. Die letzten Arfakloris wurden in andere Hände gegeben.
Eingezogen sind Sonnen- und Brillenvögel. Nach und nach kamen noch die Bergastrilden, Goldbrüstchen und die Schamadrossel "Toni" dazu.
Hurra, Nachwuchs bei den Senegal`s - Bericht folgt
Reichenows - Bergastrild Cryptospiza reichenovii
Lebensraum: Uganda, Tansania, Mosambik, Simbabwe, Kamerun und Nordwest Angola.
Bewohnen dichte Bergwälder bis 3000 m Höhe.
Unterbringung: Ganzjährige Warmhaltung in dreiseitig
geschlossenen Boxen mit mind. 4,00 m
Länge, 0,70 m Tiefe und 0,80 m Höhe.
Beleuchtet mit Arcadia-Röhren.
Fütterung: Astrilden-Spezial, Wildsamen für Prachtfinken,
Fonio Gold, Pagima Green, Kolben-, Silberhirse
reif und halbreif gefroren.
Gurke, Chicoree, Feldsalat, Vogelmiere, Apfel,
Weichfutter mit Eifutter, gefr. Pinkys u.Buffalos
gemischt. Nektar Plus und ständig Mehlwürmer
während der Brut.
Zucht: Geschlossenes Nest im Holznistkasten von Exoten bis
WS-Größe. Gelege bis 6 Eier.
Von der Eiablage bis zum Ausfliegen der Jungen vergingen
bei mir ohne Nestkontrolle 40 Tage.
Bettellaute im Nest waren nicht hörbar. Vögel der 1. Brut
blieben auch während der 2. Brut beim Zuchtpaar.
Zuchterfolg 2017:
1. Brut 3 Jungvögel, 2. Brut 6 Jungvögel.
Davon 7 Weibchen und 2 Männchen.
Ein weiteres Paar hatte 2 unbefruchtete Gelege.
Zuchterfolg 2018:
1. Brut 1 Jungv., 2. Brut 5 Jungv., 3. Brut 3 Jungv.
Goldbrüstchen Sporaeginthus subflavus
Lebensraum: In einem großen Teil Afrikas südlich der Sahara.
Auch in Südwest-Arabien. In feuchten Schilf- und
Graswildnissen an Ufern von Wasserflächen, in
Höhen bis 2000 m.
Unterbringung: - wie Bergastrild -
Fütterung: - wie Bergastrild -
Zucht: Eigene Nester in Reisigwand, meistens aber in kleinen
Holz-Eckkästen.
Bruten seit 2016.
1. Paar, 2016 und 2017 ständig leere Eier.
2. Paar, ab 2016 mehrere Bruten mit Jungvögeln.
Jungvögel wurden immer am 5. oder 6. Tag aus dem Nest
geworfen, immer an das andere Ende der Voliere (4 m),
lebten teils noch, meistens auch mit vollem Kropf.
Im Januar 2018 wurden die Paare getauscht.
Beim Paar mit Hahntausch: 1. Brut mit leeren Eiern.
Bei der 2. Brut sind 4 Junge geschlüpft, davon wurden
2 wieder rausgeworfen und 2 aufgezogen.
Zu dieser Zeit gab es Vogelmiere aus dem Treibhaus mit
Läusen.
Zuchterfolg 2018: 1. Brut 2 Jungvögel.
Weißbauchgirlitz Ochrospiza dorsostriata
Nachzucht 2016
Lebensraum: Ost-Afrika, in trockener Dornbuschsavanne.
Unterbringung: Ganzjährige Warmhaltung in dreiseitig
geschlossenen Boxen mit mind. 4,00 m
Länge, 0,70 m Tiefe und 0,80 m Höhe.
Beleuchtet mit Arcadia-Röhren.
Fütterung: Girlitz-Hänfling Mischung, Waldvogelfutter,
Wildsämereien.
Fonio Gold, Pagima Green, Kolben-, Silberhirse
reif und halbreif gefroren.
Gurke, Chicoree, Feldsalat, Vogelmiere, Apfel,
Weichfutter mit Eifutter, gefr. Pinkys u.Buffalos
gemischt.
Gänsedistel, Löwenzahn, Raps usw.
Zucht: Nest im offenen Kanarienkörbchen.
14 Tage Brutzeit. Beringung bei guter Fütterung schon ab
dem 6. Tag. 2. Gelege nach 30 Tagen.
Vor dem Schlupf wurden Jungvögel der 1. Brut mit Gitter
abgetrennt, damit noch gefüttert werden konnte.
Trennung nach ca. 50 Tagen.
Zuchterfolg 2016:
1. Brut 2 Jungvögel, 2. Brut 1 Jungvogel.
2017 kein Erfolg: Nestlinge wurden an Flügel und Füßen
angefressen oder aus dem Nest geworfen.
Bilder und Berichte von meiner Lorizucht
Haltung und Zucht der Blaukappenloris, Vini australis
Beschreibung / Verbreitung:
In natürlicher Umgebung lebt der Blaukappenlori-Vini australis paarweise oder in kleineren Gruppen auf den Samoa-, Tonga-Inseln und auf Fidji.
Sie sind sehr gute Flieger, denen es leicht gelingt, auch größere Entfernungen zwischen den einzelnen Inseln zu überwinden. Es sind kleine stämmige Vögel mit grüner Grundfarbe, blauem Scheitel und roter Kehle. Männchen sind vor allem an der Rotausdehnung am Hals gegenüber den Weibchen zu unterscheiden. Eine DNA-Analyse ist allerdings sicherer.
Wie alle Vini-Arten ist das Blaukäppchen im Anhang A der EG-Verordnung Nr. 338/97 aufgeführt. Daraus ergibt sich die Pflichtring-Beringung und eine Vermarktungserlaubnis mit den Cites-Papieren.
Haltung:
Blaukäppchen sind lebhafte aber stimmlich ruhige Vögel. Bei entsprechender Unterbringung sind sie auch ausgesprochen gut zu halten.
Ich halte und züchte sie seit Jahren in nur nach vorne offenen Kistenkäfigen mit den Mindestmaßen 250 cm x 100 cm x 100 cm. Die Wände sind aus beschichteten Spanplatten oder Sperrholzplatten, die mit Acryl-Farbe gestrichen sind. Der Gitterrahmen ist abnehmbar. Der Boden ist mit Sägespänen bedeckt, die bei einem Besatz von 2 Vögeln etwa alle 4 - 6 Wochen gänzlich erneuert werden müssen.
Die Einrichtung erfolgt mit Naturästen, die bei Bedarf erneuert werden. Der Schlaf- und Nistkasten besteht aus Naturholz mit den Innenmaßen 24 cm x 16 x 17 cm. Das Einschlupfloch ist 6 cm groß. Die Käfige sind mit Leuchtstoffröhren von 6 bis 21 Uhr beleuchtet. Die Raumtemperatur liegt zwischen 20 und 22 Grad. Zwischen 50 und 60 % bewegt sich in der Regel die Luftfeuchtigkeit. Liegt sie darunter, muss zusätzlich befeuchtet werden.
Fütterung:
Ein Paar erhält pro Tag regelmäßig um 6.30 Uhr 100 ml Futterbrei. Dieser setzt sich bei der Menge von einem Liter wie folgt zusammen:
65 g Haferschleim, 30 g Pollen, 5 g Bierhefe, 3 g Nekton-MSA. Diese Zutaten werden am Vorabend abgewogen, gemischt und am nächsten Tag mit warmen Wasser und 50 g Honig aufgerührt. Weiter werden 2 Tropfen Emulvit zugegeben. Den Brei verfüttere ich seit Beginn meiner Lorihaltung im Jahr 1992 mit bestem Erfolg in Haltung und Zucht.
Die Mischung stammt von Rüdiger Neff, Fichtenberg. Am Abend werden die Futternäpfe herausgenommen, gewaschen und für den nächsten Tag zum trocknen aufgestellt oder verbleiben in einer Desinfektionslösung.
Danach füttere ich Obst und überstreue es mit Trockenfutter, ebenfalls in der von Neff empfohlenen Zusammensetzung. Auf 1 kg kommen 430 g gemahlene Pollen, 360 g Haferschleim, 140 g Traubenzucker, 50 g Bierhefe und 20 g Kalk. An Obst gebe ich vollreife Äpfel (Golden Delicius), abwechselnd Birne und Papaya (ohne Schale).
Da nach den Erfahrungen Blaukappenloris zu Übergewicht neigen, gebe ich das Trockenfutter nur während der Brut und bei Jungtieren regelmäßig. Ständig bekommen meine Vögel frische Äste (vorwiegend Weide) und Fichtenzweige zum benagen und zur Gefiederpflege (Einemsen). Auch Kalk, bei mir in Form von Sephia-Schalen, darf nicht vergessen werden.
Meine Vögel erhalten auch so weit wie möglich Grünfutter und Blüten. Ausser Vogelmiere und Kreuzkraut sind dies vor allem Blätter und Blüten vom Löwenzahn. Blüten von Schlehe und Obstbaum, Jasmin, Holunder und von der Akazie in den Wintermonaten sind sehr beliebt.
Täglich frisches Wasser ist schon aufgrund des großen Badebedürfnisses eine Selbstverständlichkeit.
Zucht:
Die beschriebene Haltung und Fütterung führte bisher zu guten Erfolgen bei zwei Zuchtpaaren. Insgesamt gesehen verlief vieles erfolgreich aber nicht alles glatt. Wie wohl bei vielen anderen Vogelarten auch, ist eine gewisse Aufmerksamkeit mit evtl. sich daraus ergebenden Eingriffen vonnöten.
Ein Paar begann mit der ersten Brut im Januar 2001. Zu diesem Zeitpunkt war das Weibchen 16 Monate und der Hahn 12 Monate alt. Von den beiden Eiern war eines befruchtet. Der Jungvogel schlüpfte und verstarb. Bei der zweiten Brut schlüpften im April beide Jungvögel und wurden gut gefüttert. Am 8. Tag machte ich einen entscheidenden Fehler, indem ich den Nistkasten ausräumte und säuberte. Dies geschah gedankenlos, weil es bei anderen Loriarten bisher keine Probleme gab. Bei den Blaukäppchen verlor ich beide Jungvögel , sie wurden zerbissen.
Bei weiteren Bruten schlüpfte jeweils ein junges, welches aber vom Weibchen allein aufgezogen werden musste. Der Hahn musste bereits während der Brut oder spätestens nach dem Schlupf entfernt werden, weil er das Weibchen an der Futteraufnahme hinderte und nicht mehr in den Kasten lies.
Das zweite Paar begann mit der 1. Brut im Februar 2001. Der Hahn war zu diesem Zeitpunkt 12 Monate, das Weibchen 13 Monate alt. Das erste Ei wurde 2 Tage später gefressen. Aus dem zweiten Ei schlüpfte ein junges und starb. Etwa das gleiche setzte sich bei den Bruten im August und November fort. Nach dem Umsetzen in einen anderen Raum begann im März 2002 eine weitere Brut. Die beiden Jungvögel wurden tadellos von beiden Elternteilen versorgt und bis zur Selbständigkeit aufgezogen. Bei der nächsten Brut im September wurde ein Jungvogel aufgezogen, das 2. Ei war leer.
Bis heute brütet diese Paar sehr zuverlässig. Das erste braucht weiter mehr Aufmerksamkeit. Die Eier wurden jeweils im Abstand von 2 – 3 Tagen gelegt. Nach einer Brutzeit von 25 – 27 Tagen sind die Jungvögel geschlüpft und wurden dann im Alter von 9 – 12 Tagen mit 4,5 mm, jetzt 5 mm BNA-Ringen beringt.
Im Alter von 50 bis 56 Lebenstagen sind die Jungvögel ausgeflogen. 20 bis 25 Tage konnten sie bei den Eltern belassen werden. Spätestens nach 3 Wochen ist in jedem Fall Wachsamkeit angezeigt, weil die Eltern wieder in Brutstimmung kommen oder auch nach 3 Wochen schon wieder gelegt haben.
Krankheiten / Vorsorge:
Bei dieser beschriebenen Haltung und Fütterung hatte ich bisher keine größeren Probleme. An Arzneien oder zusätzlichen Vitaminen wird nichts verabreicht. Vorbeugend gebe ich nur, wie allen anderen Loris auch, viermal im Jahr Nystatin-Tropfen von Lederle. Jeweils eine Woche lang werden 5 Tropfen je Vogel in den Brei gegeben.
Trotzdem rate ich seit dem heissen Sommer 06 zu regelmäßigen Kotuntersuchungen, damit evtl. auftretende Gesundheitsprobleme rechtzeitig erkannt werden können.
Schlussbemerkungen:
Probleme ergaben sich durch schlechten Schlupf und dem Tod frisch geschlüpfter Jungvögel. Ich konnte es eigentlich nur mit der Luftfeuchtigkeit in Verbindung bringen, obwohl bei anderen Loriarten in gleichen Räumen bisher nicht derartiges festgestellt wurde.
Seitdem ich während der Brutzeit mehr darauf achte und regelmäßig den Brutkasten innen besprühe, schlüpfen die Jungvögel besser.
Insgesamt gesehen, sind Blaukäppchen eine angenehm zu haltende Lori-Art. Sie sind ständig in Bewegung und faszinieren durch ihr Verhalten. Mit frischen Ästen, vor allen mit dünnen und lang herunterhängenden, kann man ihnen und sich selbst große Freude bereiten.
Veröffentlichung: AZ-Nachrichten 6/03; DKB-Der Vogelfreund 9/05; VZE-Vogelwelt 3/07.
Haltung und Zucht der Schönloris, pl. placentis
Durchwegs gute Erfahrungen habe ich mit der Haltung und Zucht von Schönloris pl. placentis gemacht.
Zwei Paar Schönloris zogen 1992 ein,selbstverständlich wurden nur Nachzuchten über erfolgreiche Züchter bezogen. Allerdings erst 4 Jahre später stellte sich bei dieser Art Nachwuchs ein.
Vogelfreunde bewunderten meine Geduld im Umgang mit diesen Vögeln. Ich wollte jedoch nichts überhasten und lieber erst die Gewohnheiten der Vögel studieren.
Dabei spielte die Unterbringung, Fütterung, Licht und das Klima eine große Rolle.
Die Unterbringung erfolgt in dreiseitig geschlossenen Boxen mit den Maßen 2.00 m Länge, 0.75 m Tiefe und 0.75 m Höhe. Als Bodenbelag verwende ich Sägespäne.
Nur aufgrund dieser Größe kann der Abstand zwischen Sitzstange und Wand größer gehalten werden, was zu wesentlich geringerer Verschmutzung führt.
Als Sitzstangen werden ausschließlich Naturäste angebracht. Zum Beknabbern gibt es Weiden- und Fichtenzweige. Als Kalklieferant dienen Sephiaschalen.
Gefüttert wird von Anfang an das gleiche Futter. Morgens der Brei aus Haferschleim, Blütenpollen, Bierhefe, Kalkpräparat (früher Osspulvit, jetzt Nekton-MSA), Honig und Multivitamine. Abends Äpfel, Birnen und Weintrauben, je nach Jahreszeit. Das Obst wird mit Trockenfutter bestreut. Die Zusammensetzung erfolgt wie oben, nur das die Blütenpollen gemahlen werden und Traubenzucker statt Honig beigemischt wird, beides bekannt als Neff-Futtermischung.
Je nach Jahreszeit gibt es zusätzlich Vogelmiere, Hirtentäschel und Blüten vom Löwenzahn, Holunder und Jasmin.
Die Beleuchtung erfolgt von 7.00 Uhr bis 21.00 Uhr durch Leuchtstofflampen in den Käfigen. In den gut durchlüftenden Räumen schwankt die Temperatur zwischen 18 und 23 Grad, im Sommer entsprechend höher.
Innerhalb der Boxen befinden sich die Nistkästen mit den Innenmaßen 19 x 15 cm und 18 cm Höhe, das Einflugloch hat einen Durchmesser von 5 cm.
Wie beschrieben, dauerte es bis zur ersten Brut recht lange, was ich bei meinen Vögeln auf die Nistkastenanordnung zurückführe. Erst als ich den Kasten mit dem Einflugloch vom Licht abwandte kam es zur Eiablage.
Die beiden Eier werden im zwei- oder auch dreitägigen Rhythmus gelegt und in der Regel 23 Tage bebrütet.
Zwischen dem 11. und 13. Tag werden die Jungen beringt und meistens nach 10 Wochen abgesetzt. Die Fütterung und Aufzucht ist bei beiden Paaren problemlos.
Hervorzuheben ist die erfreuliche Tatsache, dass während der achtjährigen Haltung der Schönloris keine Krankheit aufgetreten ist. Selbst das häufig bekannte Federrupfen trat bisher nicht auf.
Der Schönlori ist ab dem 2. Jahr auch bestens für Ausstellungen geeignet, wenn die ausreichende Fütterung gewährleistet ist. Aufgrund meiner Anträge wurde innerhalb eines Jahres bei der AZ und dem DKB der Team-Käfig zugelassen, was den Bedürfnissen der Tiere wesentlich entgegen kam.
Seit 2002 habe ich keine Schönloris mehr im Bestand, da keine blutsfremden Linien erhältlich waren.
Veröffentlichung: AZ-Nachrichten 12/2000.
Haltung und Zucht der Bergzierloris, Oreopsittacus, arfaki major
Heimat:
Der von mir gehaltene große Bergzierlori ist die größte der drei Unterarten der Berg- oder Arfakloris.
Er ist in Neuguinea beheimatet und bewohnt die oberen Berg- und Nebelwälder sowie Waldsäume in Höhen zwischen 1700 und 3650 m über NN.
Das dortige Klima darf allerdings nicht mit unserem mitteleuropäischen verglichen werden.
Starke Nachtfröste treten z. B. erst bei etwa 3350 m auf. Über die Lebensweise auf Neuguinea ist leider immer noch wenig bekannt. Entsprechend groß war die Hinfälligkeit dieser Art bei früheren Importen.
Selbst der Loro Parque auf Teneriffa hält und züchtet diese Art erst seit 1999.
Haltung und Fütterung :
Auch die Arfakloris werden in den bereits von mir beschriebenen nur nach vorne offenen Kistenkäfigen gehalten und gezüchtet.
(Länge 200 cm, Tiefe 75 cm, Höhe 75 cm)
Der Boden ist mit Buchen- oder Fichtensägespänen eingestreut. Als Sitzstangen werden nur Naturäste verschiedener Stärke verwendet und ständig erneuert. Alle Boxen werden von innen mit 30 Watt Leuchtstoffröhren ca 14 Std. täglich beleuchtet. Wegen der besseren Verträglichkeit wurden Lampen mit dimmbaren elektronischen Vorschaltgeräten eingebaut.
Die Gefäße für Futter und Wasser befinden sich an der Vorderseite in entsprechenden Badegefäßen. Damit lassen sich die an und für sich bereits geringen Verschmutzungen noch weiter reduzieren.
Gefüttert wird als Grundfutter die bereits bei den Blaukäppchen beschriebene Mischung, auch als "Neff-Lorisuppe" bekannt. Bei einer Gesamtmenge von z.B. 300 ml werden von diesem 200 ml genommen und 100 ml Wasser und 16 gr. Nektarplus von der Fa. Enderle zugegeben.
Davon erhält 1 Paar Arfakloris täglich regelmäßig um 6.30 Uhr 50 ml.
Zusätzlich wird ein Stück Apfel, Birne oder Weintraube auf einen Ast gespießt ständig angeboten
Das ebenfalls bereits beschriebene Trockenfutter wird im Naschnapf gereicht. Regelmäßig aber nur während der Aufzucht.
Ausser den Naturästen erhalten sie Fichtenzweige, Vogelmiere, Kreuzkraut und Blätter und Blüten vom Löwenzahn.
Sephia-Schale wird ebenfalls ständig angeboten und gerne aufgenommen.
Da diese Loriart zu den ruhigsten und saubersten gehört, hält sich auch der Reinigungsbedarf in Grenzen. Eine komplette Reinigung des angegebenen Kistenkäfigs ist in der Regel nach sechs bis acht Wochen fällig. Dazwischen müssen allerdings bestimmte Stellen und die Futterplätze ständig kontrolliert und gereinigt werden. Futter-und Badeschalen sind täglich zu waschen.
Wie bei den anderen Loriarten wird 3 - 4 mal jährlich Nystatin von Lederle in den Brei gegeben. Pilzbefall oder andere Unpässlichkeiten wurden bei meinen Vögeln bisher nicht festgestellt.
Trotzdem rate ich seit dem heissen Sommer 06 zu regelmäßigen Kotuntersuchungen, damit evtl. auftretende Gesundheitsprobleme rechtzeitig erkannt werden können.
Zucht:
Meine Arfakloris erhalten seit Beginn je Paar zwei Schlaf- und Brutkästen aus Fichtenholz in den Maßen
(L 16 cm, T 15 cm, H 15 cm und L 18 cm, T 12 cm, H 13cm).
Die verschiedenen großen viereckigen Einschlupflöcher sind 4 c x 3 cm und 8 cm x 4,5 cm.
Der Raum wird auf 20 - 24 ° C beheizt. Die Luftfeuchtigkeit liegt oft unter 50 %, was m. E. nicht ausreichend ist. Wenn die Eier dann nicht zusätzlich besprüht werden, gibt es Schlupfprobleme. Inzwischen wird ein Luftbefeuchter eingesetzt, womit das Problem aber auch noch nicht optimal gelöst ist.Ansonsten verläuft die Brut meistens problemlos. Die beiden Eier werden immer im Abstand von zwei Tagen gelegt und in der Regel 22 Tage bebrütet.
Während der Aufzucht, vor allem nach der erstem Woche, steigt der Futterbedarf auf 80 - 100 ml an.
Obst - und Grünfutter wird weiter zusätzlich gegeben.
Die Beringung der Jungvögel erfolgt mit 3,8 mm Ringen zwischen dem 11. und 15. Tag. Bedingt durch die etwas zu großen Ringe.
3,5 mm wären geeigneter, siehe auch Neff GW 2/92.
Zwischen dem 43. und 47. Tag fliegen die Jungvögel in der Regel aus und werden je nach Brutstimmung des Zuchtpaares nach 17 bis 40 Tagen abgesetzt. Mit der Futteraufnahme durch die Jungvögel nach dem Absetzen gab es bisher bei ausreichender Beobachtung keine Probleme.
Schlussbemerkung:
Insgesamt gesehen kann ich die positiven Erfahrungsberichte von Rüdiger Neff, GW 2/1992 und
Matthias Reinschmidt, Papageien 5/2003 nur bestätigen.
Der Bergzierlori ist ausgesprochen leise, sauber und problemlos zu halten. Vorausgesetzt man hält
bestimmte Regeln der Lorihaltung ein. Erfolgreiche Nachzuchten belegen dies.
Veröffentlichung: AZ-Nachrichten 8/04; DKB-Der Vogelfreund 11/05; VZE-Vogelwelt 5/07.